wasserkraftwerk 27.4.12

FDP beider Entfelden besichtigt Wasserkraftwerk der IBAarau

 

Wie entsteht Strom im Wasserkraftwerk der IBAarau? Diese Frage und viele andere konnten durch den Kraftwerksleiter Hansjürg Tschannen anlässlich der Besichtigung der FDP Ober- und Unterentfelden im Aare-Wasserkraftwerk der IBAarau beantwortet werden. Bei schönstem Vorsommer-Wetter am Freitag, 27. April 2012 folgten knapp 30 interessierte Mitglieder der Einladung durch die beiden Vorstände. Während der Führung durch das Kraftwerk konnte viel Wissenswertes in Erfahrung gebracht werden und im Anschluss folgte ein Vortrag mit Präsentation und eindrücklichen Zahlen zur Leistung und Zukunft des Wasserkraftwerks.

 

 

 

Geschichte

Das Wasserkraftwerk der IBAarau liegt inmitten einer wunderbaren Landschaft zwischen den Kantonen Aargau und Solothurn und dient der Bevölkerung der Region als Oase der Ruhe, Erholung und sportlichen Aktivitäten. Mit dem frühen Einstieg in die elektrische Energieerzeugung hat die Stadt Aarau ein Stück Elektrizitätsgeschichte mitgeschrieben. Es war eines der ersten Wasserkraftwerke der Schweiz. Das Kraftwerk wurde in verschiedenen Etappen ab 1894 erstellt.

 

Die Wasserführung der Aare

Die Wasserführung der unteren Aare wird durch das Stauregime der Juragewässerkorrektion beeinflusst, welches den Abfluss am Bielersee beim Wehr Port (bei Biel) reguliert. Die durchschnittliche Jahresabflussmenge beträgt 300 m3/s. Die bisher kleinste Niedrigwassermenge wurde mit 90 m3 /s und das grösste Hochwasser mit 1400 m3/s (Aug. 2007) gemessen.

 

Bei einer Betriebsstörung im Wasserkraftwerk Aarau wird, um eine Überschwemmung beim Kraftwerk zu vermeiden, das Stauwehr bei Erlinsbach sofort geöffnet, worauf das abfliessende Wasser blitzartig anschwillt. Der Ausfall einer Turbine kann also unter Umständen die Wassermenge in der Restwasserstrecke rasant ansteigen lassen. Hansjürg Tschannen wies deshalb speziell darauf hin, bei tiefem Wasserstand die problemlos erreichbaren Inseln unter keinen Umständen aufzusuchen.

 

Erneuerung Kraftwerk Aarau und Energiezukunft

Die IBAarau strebt an, die im Jahr 2014 auslaufende Konzession für ihr Kraftwerk in Aarau für weitere 80 Jahre zu erneuern. Gleichzeitig wird die Effizienz der installierten Maschinen um ca. 10% erhöht. Ein kleiner, aber notwendiger Energiegewinn in Anbetracht der wegfallenden Bandenergie, wenn die ältesten KKW abgeschaltet werden. Die IBAarau hat das dem Konzessionsgesuch zu Grunde liegende Erneuerungsprojekt bei den Kantonen Aargau und Solothurn zur Vorprüfung eingereicht. Interessant waren auch die Ausführungen zu den geplanten Kleinkraftwerken vom Typ Wasserkraftschnecke mit Asynchrongenerator. Ein solches kann bei der Pfiffner AG in Hirschthal besichtigt werden. Ein weiterer Denkanstoss folgte mit dem Hinweis, dass die IBAarau auch ganze Dächer für die Stromerzeugung pachtet. Da diese doch eine gewisse Grösse haben müssen, sind vor allem Arealüberbauungen und Schulbauten geeignet. Weitere Informationen zum Kraftwerk können direkt auf der Website der IBAarau studiert werden: www.ibaarau.ch

 

Nach dem abschliessenden Apéro, welcher durch die IBA Aarau offeriert wurde, begaben sich die Teilnehmer gestärkt und zufrieden auf den Heimweg und mit Sicherheit wurde noch eifrig über diesen eindrücklichen Abend und die Besichtigung gesprochen.