Kurskorrektur bei der Bildungspolitik

Unsere Volksschule ist am Anschlag.

Eine solide Ausbildung ist Voraussetzung für eine auf Leistung aufgebaute liberale Gesellschaft. Sie schafft Chancengerechtigkeit, ist Ausgangspunkt für den weiteren Bildungsweg und bildet das Fundament für innovative und erfolgreiche Unternehmen. Seit längerem klagen die weiterführenden Ausbildungsstätten über mangelnde Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler nach Austritt aus der obligatorischen Schule. Wenn rund 25 Prozent aller Volksschulabgängerinnen und -abgänger einen einfachen Text zwar lesen, ihn aber nicht mehr verstehen, dann hat die Schweiz ein grosses Problem. Auch bei der Mathematik verlieren wir im Vergleich zu anderen Ländern an Kompetenz. Diese Defizite aufzuarbeiten, führt zu grossem Aufwand. Ohne funktionierende Volksschule bringen wir auch das duale Bildungssystem und die Exzellenz an den Hochschulen in Gefahr. Gefragt ist eine konsequente Ausrichtung der Volksschule auf die Vermittlung von Grundkompetenzen.

An der Volksschule wird viel gute Arbeit geleistet. Aber es gibt handfeste Schwachpunkte und Fehlentwicklungen, für die es dringend Lösungen braucht. Der Weg muss zurückführen zu einer Schule, die sich wieder auf ihr "Kerngeschäft" konzentrieren kann: das Vermitteln von Wissen. Nur wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten fundiert und praxisnah auszubilden, sind wir in der Lage, unser Land in eine gute Zukunft zu führen.

Solide Ausbildung als Voraussetzung politischer Teilhabe
Blicken wir auf unsere Geschichte zurück, so ist dies unseren Vorfahren gut gelungen. Freisinnige Kräfte haben dabei eine Vorreiterrolle gespielt: Bereits in den 1830er-Jahren führten die Liberalen in jenen Kantonen, in denen sie politisch führten, die unentgeltliche Volksschule für Mädchen und Knaben ein. Das liberale Erfolgsmodell setzt voraus, dass jeder und jede die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg hat. Das wiederum ist nur mit einer soliden Ausbildung möglich. Das Verständnis eines liberalen Gesellschaftmodells setzt eine breite Bildung und Kenntnis unter anderem über die Aufklärung voraus.

Erlernen von Grundkompetenzen als oberstes Gebot
Das Erfolgsmodell Volksschule ist seit jüngster Zeit gefährdet. Ein grosser Teil der Schülerinnen und Schüler – gemäss Studien rund ein Viertel – kann inzwischen weder in der eigenen Landessprache korrekt schreiben noch einen Alltagstext verstehen. Trotz des täglichen und unermüdlichen Einsatzes vieler Lehrerinnen und Lehrer, sowie weiterer Fachpersonen, gerät die Volksschule zunehmend an den Anschlag. Es ist an der Zeit, einige Fehlentwicklungen zu korrigieren. Die Volksschule soll nicht jeden gesellschaftlichen Trend aufnehmen, sondern wieder vermehrt das Erlernen der Grundkompetenzen ins Zentrum stellen. Darüber hinaus braucht es

  • eine konsequente Vermittlung der Grundkompetenzen

  • einen Marschhalt bei der integrativen Schule

  • das Bekenntnis zu Leistungsprinzipien und Schulnoten

  • das Beherrschen der Unterrichtssprache in der Regelklasse

  • Respekt im Schulzimmer

  • den Fokus aufs Kerngeschäft «Lehren und Lernen»

  • eine Abkehr von Ideologie und Wokeismus im Schulzimmer

Damit stellen wir die Weichen für eine gute Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen wie auch für den Erhalt des Erfolgsmodells Schweiz.