Hintergrund und Ausgangslage
Der Zusammenschluss zwischen Turgi und Baden wurde per 1. Januar 2024 vollzogen, nachdem sich beide Gemeinden mit einer klaren Mehrheit dafür ausgesprochen hatten. Die Initiative ging von Turgi aus und gründete auf einer strategischen Vision, die Region politisch, wirtschaftlich und strukturell zu stärken.
Erfolgsfaktoren für den Zusammenschluss
Adrian Schoop, der aus der Perspektive von Turgi berichtete, betonte gleich zu Beginn, dass das mit Abstand Wichtigste bei einem Zusammenschluss die Kommunikation sei. Ebenso müsse man eine gemeinsame Vision entwickeln. Ergänzend hob er die Einbindung der Vereine hervor, welche in Turgi, ähnlich wie in Unterentfelden, eine Bestandsgarantie erhielten.
Ergebnisse für beide Gemeinden
Heute präsentiert sich Turgi als attraktiver Stadtteil mit eigenständigem Charakter. Gleichzeitig konnte Baden seine Rolle als Zentrumsgemeinde mit mehr Gewicht bei kantonalen und regionalen Angelegenheiten stärken. Turgi profitiert von einem tieferen Steuerfuss, während Baden eine starke Marke und eine professionelle Verwaltung einbringt. Baden gewinnt mit Turgi mehr bezahlbaren Wohnraum, Entwicklungsmöglichkeiten für zusätzlichen Wohnungsbau sowie einen weiteren Wirtschaftsstandort.
Umgang mit Befürchtungen
Eine Sorge in Turgi war, nur noch ein kleiner Stadtteil von Baden zu sein statt eine eigenständige Gemeinde. Dieser Herausforderung begegnete man durch die Schaffung eines Quartiervereins, welcher sich um die Anliegen von Turgi kümmert und mit dem Stadtrat in regelmässigem Austausch steht. Gleichzeitig bleibt das politische Engagement der Turgemerinnen und Turgemer erfreulich hoch: Bei den Wahlen vom September 2025 – als der Einwohnerrat nach der temporären Aufstockung wieder von 58 auf 50 Sitze verkleinert wurde – wurden alle wieder angetretenen Kandidatinnen und Kandidaten aus Turgi wiedergewählt.
Diskussion und offene Fragen
Im Anschluss an das Referat nutzten die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Ein Thema war der Umgang mit Falschinformationen oder Gerüchten. Hier unterstrich Adrian Schoop erneut die Bedeutung kontinuierlicher Kommunikation. Auf die Frage, ob sich die Turgemerinnen und Turgemer heute als Badenerinnen und Badener oder als Turgemerinnen und Turgemer fühlten, antwortete er: «Es gibt beides, aber die Stimmung in Turgi ist positiv.»
Adrian Schoop betonte abschliessend, dass es ihm wichtig sei aufzuzeigen, dass sich für Turgi, als der kleinere Partner im Zusammenschluss, nicht viel geändert habe. Die Identität von Turgi blieb erhalten, ergänzt durch einen professionelleren «Überbau». Es sei eine Win-win-Situation.
Fazit
Das Ziel des Abends wurde erreicht: Die Teilnehmenden erhielten einen authentischen Einblick in die Erfahrungen von Turgi und Baden aus der Perspektive eines direkt Beteiligten. Das interessante Referat bot viele wertvolle Inputs, sprach Befürchtungen direkt an und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum Meinungsbildungsprozess in Unterentfelden.
Die FDP Unterentfelden dankt Adrian Schoop herzlich für sein Referat.