Unsere Gemeinderätin Lilian Däster im Interview

Am 26. September finden in Unterentfelden Gemeinderatswahlen statt. Die FDP Unterentfelden tritt mit einem erfahrenen Zweierticket an: Lilian Däster (bisher) und Guido Scherer (neu).

Wir haben Lilian Däster zum Interview getroffen:

 

Lilian, was ist Deine Motivation weiterhin im Gemeinderat mitzuwirken?

Es ist die interessante und vielseitige Arbeit zu Gunsten der Einwohnerinnen und Einwohner in den Bereichen Soziales, Alter und Gesundheit. Nach fast 8 Jahren im Gemeinderat bin ich mir  bewusst, wie sehr sich die Gemeinde verändert hat und in den kommenden Jahren – Stichwort demographische Entwicklung – weiterentwickeln wird. Diesen Prozess möchte ich begleiten, im besonderen was die regionale Zusammenarbeit bei der Langzeitversorgung und der Integration betrifft. Diese Aufgaben kann eine Gemeinde von 4'300 Einwohnern nur beschränkt selbst lösen. Dabei ist mir die Balance zwischen Autonomie und Kooperation mit den umliegenden Gemeinden wichtig.

 

Kannst Du Dich unseren Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern näher vorstellen? Wie würdest Du Dich selber beschreiben?

Ich bin jemand der in die Zukunft schaut und Verantwortung übernehmen will. Die Stationen meines Lebens waren nach dem Besuch der Bezirkschule in Aarau eine kaufmännische Ausbildung, ein Auslandjahr in New York, die Ausbildung zur HR-Ausbilderin, anschliessend Trainings- und Ausbildungsverantwortliche in den Branchen Luftfahrt, Transport, Mode und Spielwaren sowie Beratung und Begleitung bei Outplacements von Kadermitarbeitern und bei der Arbeitsintegration. Seit Sommer 2020 bin ich offiziell pensioniert und nur noch in bescheidenem Rahmen beratend tätig.

 

Wofür wirst Du Dich in der neuen Legislaturperiode besonders einsetzen?

Der Gemeinderat setzt sich jeweils Ziele für die Legislaturperiode. Besonders am Herzen liegen mir die Gesundheitsversorgung, vor allem der älteren Unterentfelder sowie ein wertschätzender, korrekter und aufbauender Umgang mit den Sozialhilfe-Empfängern. Selbstverständlich die Zusammenarbeit im Gemeinderat bei strategischen Entscheiden die die Zukunft von Unterentfelden betreffen, sowie ein sorgfältiger Umgang mit unseren Ressourcen (also gesunde Finanzen und Sorge zur Umwelt, Schutz des Grundwassers und eine sorgsame Nutzung des Lebensraums in unserem Dorf).

 

Was war der Höhepunkt in den vergangenen 8 Jahren als Gemeinderat? Was bleibt in bester Erinnerung?

Es gab viele gute Momente. Das grosse Interesse der Teilnehmenden an den Gemeindeversammlungen mit ihrer aufbauenden und kritischen Haltung, der Einsatz der Freiwilligen bei der Integration und die damit zusammenhängende regionale Zusammenarbeit. Seit März 2020 sind die direkten Treffen mit der Bevölkerung leider etwas spärlich geworden. Als letzter Höhepunkt erwähne ich gerne die Annahme des Projektes Frühförderung an der Urne, das von der Ortspartei unterstützt wurde.

 

Was war der schwierigste Moment?

Der Ausstieg kurz vor der Zielgeraden im Projekt Zukunftsraum Aarau der uns durch ein Referendum aus Oberentfelden – vor dem definitiven Entscheid unserer Bürgerinnen und Bürger - aufgezwungen worden ist. Die grosse Belastung aller (Gemeinderat und Mitarbeitenden) im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie habe ich als schwierig empfunden. Aber auch hier habe ich mich sehr gefreut über die vielfältige Unterstützung durch die Bevölkerung und die spontane Nachbarschaftshilfe.

 

Wo besteht in Unterentfelden am meisten Handlungsbedarf?

Wir müssen uns unsere finanzielle Handlungsfähigkeit erhalten und daran arbeiten unser Steuersubstrat zu verbessern. Entscheide, welche wiederkehrende Kosten zur Folge haben, sind sorgfältig zu prüfen und gegenüber der Gemeindeversammlung offenzulegen.  Nach dem Entscheid der Oberentfelder Stimmbürger das Projekt Zukunftsraum Aarau nicht weiterzuverfolgen, gilt es für uns eine eigene Zukunftsstrategie zu entwickeln. Dies betrifft vor allem die interkommunale Zusammenarbeit bei Aufgaben, die eine Gemeinde nur bedingt alleine erfüllen kann.

 

Welche Rolle soll Unterentfelden in der Region einnehmen?

Unterentfelden soll gut vernetzt, partnerschaftlich und vorausschauend die Interessen unserer Einwohnerinnen und Einwohner mit den umliegenden Gemeinden vertreten.

 

Was gefällt Dir an Unterentfelden ganz besonders?

Die aktive Beteiligung der Bevölkerung, die vielen Freiräume in der Natur und die Vorteile der Nähe zu Aarau im Freizeit-, Kultur-, Einkaufs- und Dienstleistungsangebot.

 

Wofür steht ein freisinniger Gemeinderat?

Für Lösungsorientierung, einem sorgfältigen, effizienten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, die Übernahme von Verantwortung und einer liberalen Haltung in wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht.

 

Was bedeutet für Dich «freisinnig»?

Die FDP ist die Hüterin einer liberalen, der Allgemeinheit dienenden Politik. Das heisst für mich Verantwortung übernehmen in jeder Hinsicht, kritisches Mitdenken und Fragen stellen. Sorge halten zu unserer freien Gesellschaft, der Umwelt und der leistungsfähigen Wirtschaft die viele Chancen für motivierte Arbeitnehmer und Jungunternehmen bietet.

 

Was sind für Dich national die wichtigsten Themen?

Die Langzeitversorgung für Ältere, die stark steigenden Gesundheitskosten. Das Verhältnis zur EU, im besonderen der Marktzugang für die Wirtschaft und die Teilnahme an den internationalen Forschungsprojekten. Eine realistische und bezahlbare Politik in der Energieversorgung- und beim Umweltschutz. Bei der Energieversorgung befürchte ich mittelfristig eine noch stärkere Abhängigkeit von ausländischen Stromlieferanten.

 

Was machst Du in Deiner Freizeit?

Geselligkeit, lesen, reisen, gärtnern und das neuste quicklebendige Familienmitglied. Es ist bereits stubenrein und bekommt von allen viel Aufmerksamkeit!

 

Welches Buch / Welche Bücher hast Du zuletzt gelesen?

R.G. Waldeck «Athene Palace» über die Ereignisse in Bukarest zur Zeit der Besatzung im 2. Weltkrieg und die klugen Beobachtungen der Autorin.

 

Wer ist Dein politisches Vorbild?

Ganz spontan fallen mir die spannenden und fundierten Publikationen von Altbundesrat Kaspar Villiger ein. Sein ausdauernder, kluger, überlegter und vorausschauender Einsatz für die Schweiz machen mir grossen Eindruck.